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Telemetriestudie 2025 - 2027

Raumnutzungsverhalten und ökologische Nische von Wildkatzenhybriden im Vergleich zu Wildkatzen

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) ist eine streng geschützte Tierart, die sich mit Hauskatzen (Felis catus) fortpflanzen kann. Diese Hybridisierung stellt eine potenzielle Bedrohung für die Wildkatze dar und kann negative Auswirkungen auf ihre Anpassungsfähigkeit an ihren natürlichen Lebensraum haben. Der Eintrag von Hauskatzengenen in die Wildkatzenpopulation führt zu einem Verlust genetischer Vielfalt, und gefährdet langfristig das Überleben der Art. Hybridisierungsraten zwischen der europäischen Wildkatze und Hauskatzen sind vor allem in Baden-Württemberg im deutschlandweiten Vergleich sehr hoch. In einigen Regionen weisen mehr als 50 % der untersuchten Tiere genetische Merkmale einer Vermischung auf.

Der Anteil an Hybridisierung scheint entlang eines Landschaftsgradienten zu variieren: In Waldgebieten gibt es tendenziell mehr reine Wildkatzen, während in offenen Landschaften oder an Waldrändern vermehrt Hybride vorkommen. Die Gründe für die erhöhte Hybridisierung in bestimmten Landschaftstypen wurden bisher in Baden-Württemberg kaum erforscht. Auch ob die unterschiedlichen Hybridtypen möglicherweise andere ökologische Nischen besetzen und sich in ihrem Verhalten und ihrer Angepasstheit von reinen Wildkatzen unterscheiden ist bislang noch nicht geklärt.

Um die Raumnutzung von Wildkatzenhybriden im Vergleich zu reinen Wildkatzen besser zu verstehen, hat das FVA-Wildtierinstitut ein mehrjähriges Telemetrieprojekt ins Leben gerufen, das durch die Landesjagdabgabe finanziert wird. Im Rahmen dieses Projektes werden insgesamt 20 Individuen mit genetisch bestimmten Hybridisierungsgrad mit GPS-Halsbändern ausgestattet, um ihre Bewegungsmuster zu analysieren.

Aufgaben und Ziele

Ziel des Projektes ist es, das Raum-Zeit-Verhalten sowie die Lebensraumnutzung von Wildkatzen und Wildkatzen-Hauskatzen-Hybriden entlang eines Wald-Offenland-Gradienten zu erforschen und zu vergleichen. Die zentralen Fragestellungen lauten:

  • Wie unterscheidet sich die Raumnutzung von Hybriden im Vergleich zu reinen Wildkatzen?
  • Weichen die ökologischen Nischen von Hybriden und Wildkatzen ab, und kann diese räumliche Differenzierung beim Management von Hybriden unterstützen?

Das Projekt ermöglicht zudem die Identifikation von Strukturen in der Kulturlandschaft, die eine Hybridisierung begünstigen könnten. Die Unterschiede und Überschneidungen in der Raumnutzung der beiden Wildkatzentypen bieten eine wissenschaftliche Grundlage für das zukünftige Management von Wildkatzenhybriden in Baden-Württemberg.

Die Ergebnisse dieser Telemetriestudie sollen langfristig dazu beitragen, eine gesunde und stabile Wildkatzenpopulation in Baden-Württemberg zu erhalten, Gefährdungen zu minimieren und den Austausch mit angrenzenden Populationen zu fördern.



Ergebnisse des Lockstock-Monitorings 2021

Im Zuge des bundesweiten FFH-Monitorings im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) wurden im letzten Jahr auch in Baden-Württemberg Untersuchungen zum Vorkommen und dem Status der Wildkatze durchgeführt. So zeigte sich unter anderem, dass die Hybridisierungsrate unserer Populationen deutlich höher liegt als der bundesweite Durchschnitt. Alle Ergebnisse sind im neuen Monitoringbericht zusammengefasst.

Laden Sie hier den Bericht herunter


Findelkatzen im Freiburger Stadtwald

Mit der Rückkehr der Wildkatze in unsere Wälder kommt es auch immer wieder vor, dass junge Wildkätzchen im Wald gefunden und als vermeintlich ausgesetzte Hauskatzen von Menschen mitgenommen werden. Der Irrtum fällt in den meisten Fällen jedoch schnell auf. Ein genau solcher Fall ereignete sich im Juli 2021 in Freiburg. Der Beitrag bei natürlich! zeigt, was mit den jungen Kätzchen geschah.


Trüffelbäume für Wildkatzen

Im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der Biologischen Vielfalt wurden im Projekt „Die Wildkatze – Zielart für den Biotopverbund“, in enger Kooperation mit dem Naturpark Südschwarzwald e.V., exemplarisch Trüffelbiotope angelegt. Bei "Zur Sache! Baden-Württemberg" ist hierzu ein Beitrag erschienen.


Wildkatzen - Rückkehr in unsere Wälder

In Zusammenarbeit mit dem Wildtierfotograf und Förster Klaus Echle entstand das Buch "Wildkatzen - Rückkehr in unsere Wälder", erschienen im Knesebeckverlag.

In nie gesehenen Bildern porträtiert der preisgekrönte Naturfotograf Klaus Echle die heimliche Waldbewohnerin und ihre Lebensweise. Dokumentarische Fotos zeigen, wie Menschen die Tiere erforschen. In informativen Texten erfährt der Leser Wissenswertes zur Wildkatze und dazu, warum dieses Tier so schützenswert ist und wie seine Rückkehr in die Wälder dauerhaft gelingen kann.


 

Wildkatze bei der Jagd

Im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der Biologischen Vielfalt wurden im Pro­jekt „Die Wild­kat­ze – Ziel­art für den Bio­top­ver­bund“ mit Hilfe von Wildkameras Videos aufgenommen, die die Wildkatze in ihrem Lebensraum zeigen.

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